Geschichten aus der ehemaligen DDR
Sprache: deutsch / Produktion: Markeloop / Streamfassung 2023
Während sich der Ruhrpott Anfang der 80er gemeinsam mit den anderen Keimzellen des deutschen Thrash Metal in Westdeutschland entwickelte, man hier überall problemlos an neue Musik kam und fast jede Woche Konzerte und Treffpunkte der noch recht jungen Szene ansteuern konnte, war es in der ehemaligen DDR deutlich schwieriger diese Schritte so zielgerecht zu gehen. Hier hatte der Staat die Obermacht, steuerte Prozesse und sprach Verbote aus. Nur über Umwege wie Ungarn oder die Großeltern / Verwandtschaft, die regelmäßig in den Westen reisen konnten, kam man an neue Platten und Musik. Doch die eigene Tape-Trading-Szene florierte. Eigene Mitschnitte wurden getauscht, kopiert und durch das gesamte Staatsgebiet bewegt. Um mit der neu gegründeten Band öffentlich spielen zu dürfen, musste man den Prozess der sogenannten “Einstufung” durchlaufen – ein bürokratischer Akt mit ungewissem Ausgang.
Konzerte mussten angemeldet werden und Live-Auftritte verlagerten sich meist in den ländlichen Raum, da hier die Polizei nicht so schnell vor Ort sein konnte. Die Szene lebte und organisierte sich trotzdem mit einer enormen Bereitschaft dazu, Musik untereinander zugänglich zu machen. Man organisierte Konzertfahrten, reiste mehrere 100 Kilometer quer durch die ehemalige DDR, um die eigenen Lieblingsbands zu unterstützen und rebellierte lautstark gegen das System. In Total Thrash – Die Serie betrachtet Episode 1 das Leben der Thrasher hinter der Mauer und beleuchtet dabei besonders die Zeit bis zum Mauerfall einmal näher.
Episode 1 - Thrash Metal hinter der Mauer von TOTAL THRASH auf Vimeoschauen.